Herzlich Willkommen zum AI FIRST Newsletter!
Diese Woche hat OpenAI ihre neue Modellreihe o1 gelaunched.
Meine Einordnung dazu findest Du in diesem Post auf LinkedIn.
Bei jedem neuen AI-Durchbruch stelle ich mir die Frage: welche Unternehmen waren im Vorteil?
Diejenigen, die gewartet und Ressourcen geschont haben und jetzt auf die fortgeschrittenere Technologie aufspringen können?
Oder diejenigen, die von Anfang an dabei waren und sich mit jeder Modell-Generation weiterentwickeln?
Heute diskutieren wir die Frage nach dem First- oder Later-Mover Advantage.
Let's go.
Eine Studie von IBM zeigt: Nur 32%der deutschen Unternehmen nutzen AI aktiv, weltweit sind es 44%.
Ich finde diese Zahlen erschütternd, wenn man bedenkt, wie viele niedrigschwellige AI-Anwendungen bereits verfügbar sind.
Alle Unternehmen haben dabei die gleichen Herausforderungen:
Nichts davon ist einfach. Aber alles lässt sich lösen.
Doch ich beobachte seit 2 Jahren eine weitere Strömung:
Unternehmen, die abwarten bis es eine Blaupause für erfolgreiche AI-Integration & Adoption gibt.
Quasi ein Schritt-für-Schritt Leitfaden, der zu 100% funktionieren wird.
Disclaimer: den wird es nicht geben.
Ich möchte 3 Gründe aufführen, warum abwarten bei Einsatz von AI keine Option ist.
Ich glaube nicht, dass es je einen wirklichen First-Mover-Advantage gab.
Künstliche Intelligenz hat sich in den letzten 2 Jahren so rasant entwickelt, dass auch First-Mover sich permanent anpassen müssen, um auf die neuesten Entwicklungen zu reagieren.
Aber während andere zögern, optimieren 1000e Unternehmen bereits ihre Prozesse, machen ihre Teams fit und überdenken ihre Wertschöpfungskette aus der AI-Brille.
Der chinesische Finanzdienstleister hat das Online-Kreditmodell 310 entwickelt:
Dieses Modell nutzen sie nicht nur intern, sondern bieten es auch anderen Banken an. Ein neues Geschäftsmodell ist geboren.
Die Kreativagentur treibt mit Hochdruck ihre AI-Strategie voran:
Das sind nur 2 Beispiele von vielen.
Diese Unternehmen werden schlanker, schneller und innovativer als ihr Wettbewerb.
Und mit jeder neuen Modellgeneration schrumpft dieser Vorsprung nicht.
Im Gegenteil...
Stell Dir vor, Du würdest jahrelang Formel 1-Rennen im Fernsehen verfolgen.
Bist Du dann auch ein Weltklasse-Rennfahrer?
Theoretisches Wissen ersetzt nicht die praktische Erfahrung.
Unternehmen, die jetzt mit der Integration beginnen, sammeln wertvolle Erkenntnisse, die sich nicht "nachlernen" lassen.
Diese Lernzyklen betreffen nicht nur die Führungsebene, sondern das gesamte Team.
Aber das passiert nicht auf Konferenzen, beim Podcast hören oder wenn man das Handelsblatt liest.
Wir müssen in der Praxis lernen.
Jede Interaktion mit AI-Systemen, jeder gelöste Anwendungsfall und jede gemeisterte Herausforderung baut kollektives Wissen auf.
Dieses Wissen wird Teil der Unternehmens-DNA und schafft einen Wettbewerbsvorteil, der sich nicht einfach kopieren lässt.
AI-Integration ist mehr als die Implementierung von ein paar Tools.
Sie erfordert eine fundamentale Veränderung der Denkweise im gesamten Unternehmen.
Es geht darum, alles was in einem Unternehmen geschieht aus AI-Sicht neu zu denken.
Jede Aufgabe.
Jeder Prozess.
Jedes Produkt.
Das ist das AI-First Mindset.
Eine Studie des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zeigt: 41% der Technologieführer sehen sich mit einem kritischen Mangel an KI-kompetentem Personal konfrontiert.
Ein "AI-First Mindset" entwickelt sich nicht über Nacht, sondern durch kontinuierliche Auseinandersetzung mit der Technologie.
Unternehmen, die früh beginnen, schaffen eine Kultur, in der AI-gestütztes Denken und Arbeiten zur Norm wird.
Dieser Wandel in der Organisation, diese Lernschleifen und diese Kultur können nicht übersprungen werden.
Das ist ein Prozess durch den jedes Unternehmen eigenständig gehen muss.
Die Lösung liegt weder im blinden "First-Mover" Aktionismus noch im passivem Abwarten.
Nutze die Chancen, die heute realisierbar sind und baue parallel das Wissen und die Kultur auf, um auf die Chancen der Zukunft (und sie werden kommen :) ) schnell reagieren zu können.
1. Starte jetzt mit verfügbaren Lösungen für universale Prozesse:Nutze bestehende AI-Tools und -Plattformen, um erste Erfahrungen zu sammeln. Du musst nicht deine eigenen Modelle entwickeln, um von AI zu profitieren.
2. Fokussiere auf niedrigschwellige Use Cases: Beginne mit einfachen, aber effektiven Anwendungsfällen. Diese frühen Erfolge schaffen Momentum und Akzeptanz im Unternehmen. Support, Marketing, Sales und Backoffice-Themen haben sich bewährt.
3. Mach deine Teams fit: Jeder Mensch im Unternehmen muss wissen, was AI ist und wie man damit produktiv und verantwortungsvoll umgeht. Mit diesem Wissen kann jede Person mehrere Stunden Zeit/Woche gewinnen. Und mit der Zeit immer mehr Use Cases umsetzen...
4. Gib AI eine Struktur: AI-Strategie die auf die Unternehmensziele einzahlt, einheitliche Richtlinien, Daten- und Tech-Infrastruktur, ein krossfunktionales Team das AI-Initiativen strukturiert bewertet und steuert. AI geht nie wieder weg und kann nicht mal eben nebenbei gemacht werden.
5. Halte das Momentum: Die anfängliche Euphorie wird verfliegen. Wiederkehrende Lernformate, ein fester AI-Slot im Allhands, ein moderierter Feedback-Kanal und interner AI Newsletter - all das hilft, um AI die nötige Sichtbarkeit zu geben.
Mit diesen Eckpfeilern stellst Du Dein Unternehmen auf, um schnell auf künftige Entwicklungen reagieren zu können.
Es ist noch längst nicht zu spät.
Jetzt geht's erst so richtig los :)
Der Einfluss von AI wird nie wieder kleiner als er heute ist.
Während die Einen ihre Geschäftsmodelle transformieren und Effizienz der Organisation hebeln, gucken die Anderen von der Seitenlinie zu.
Du hast heute 3 Gründe gelernt, warum Jetzt die beste Zeit zu handeln ist: